Stausee Embalse de Los Canchales
Stausee Embalse de Los Canchales
Lage und Anfahrt
Der Stausee Embalse de Los Canchales ist in der Provinz Badajoz gelegen, nordwestlich der Ortschaften La Garrovilla und Esparragalejo und wurde entlang der Rivera de Lácara gebaut, eines Stromes, der in der Sierra de San Pedro entspringt und in das linke Ufer des Guadiana mündet. Man kann über die Landstraße EX-305 zwischen Montijo und La Nava de Santiago anfahren, wobei es zwei Einfahrten zwischen den Kilometerpunkten 8 und 13 gibt, die in die westliche Zone des Stausees führen. Man kann auch die Ausläufer des Stausees erreichen, indem man sich auf einen Weg begibt, der außerhalb von Esparragalejo beginnt. Es wird empfohlen, über die EX-209 bei der Durchfahrt durch die Ortschaft La Garrovilla anzufahren, wo auf die asphaltierte Strasse hingewiesen wird, die direkt zur Staumauer führt – ein idealer Ausgangspunkt für eine ornithologische Exkursion.
Routenbeschreibung
Die Route beginnt in La Garrovilla und nach ungefähr 7,5 km auf einem asphaltierten Weg erreicht man die Staumauer des Stausees Embalse de Los Canchales. Dieser erste Abschnitt ist von großem Interesse, denn er führt durch Gebiete, die zum Getreide- und Sonnenblumentrockenfeldbau und dem Anbau von Olivenbäumen genutzt werden. In der Umgebung der Staumauer stehen verschiedene Informationstafeln zur Besuchsregelung und zu den empfohlenden Strecken.
Der Rest der Route verläuft entlang eines unbefestigten Weges von mehr als 23 km Länge, oberhalb der Wasserhochstandslinie des Stausees, sodass man die Route in ihrer Gesamtheit zurücklegen kann. Ungefähr 80 m bevor man die Staumauer erreicht, begeben wir uns auf den Weg,der nach rechts abgeht, genau vor dem Parkplatz und dem Besucherzentrum der Confederación Hidrográfica (Wasserwirtschaftsamt) des Guadiana, und die direkt bis zum Ufer hinunterführt. Den ersten Halt legen wir nach 800 m ein, wenn wir einen künstlich angelegten Damm erreichen, der in den Stausee hineinreicht und der an seinem Ende über eine Beobachtungshütte verfügt. Etwa vier Kilometer weiter erreichen wir den Ausläufer des Stausees, einen Bereich mit seichtem Wasser und an dem man noch immer die gewundenen Arme des Rivera de Lácara erkennen kann. Wenn der Wasserstand sehr niedrig ist, kann man einen anderen Weg einschlagen, der sehr viel kürzer ist. Die Route führt weiter am rechten Ufer des Stausees entlang, kommt an zweien der kleinen Buchten vorbei, die am häufigsten von den Vögeln aufgesucht werden und die gegenüber einer kleinen künstlichen angelegten Inselgruppe gelegen sind. Anschließend entfernt sich die Strasse vom Stausee und führt uns sofort zur Landstraße EX-305 (Montijo-La Nava de Santiago). Hier müssen wir ca. 1.770 m in Richtung Montijo zurücklegen, bevor wir einen Weg nach links vorfinden, der uns erneut zum Stausee zurückführt. Wenn wir also dem Weg folgen, erreichen wir eine kleine Staumauer, die in einer der Buchten des Stausees erbaut wurde, und 600 m weiter finden wir einen Damm vor, von dem aus man Vögel beobachten kann wie auch einen Pfad, den man am Ufer entlang zu Fuß zurücklegen kann und der uns in einen mit dichtem Buschwerk und Sträuchern bewachsenen Seitenhang führt. Auf den letzten drei Kilometern steigt der Wegauf einen kleinen Hügel an, um dann die Staumauer zu erreichen, wo die Wegstrecke endet.
Ornithologische Bedeutung
Der Stausee Embalse de Los Canchales ist zur Zona de Especial Protección para las Aves (ZEPA, Besondere Vogelschutzzone) und zum "Humedal de Importancia Internacional” (International bedeutendes Feuchtgebiet) erklärt worden. Er weist sehr günstige Bedingungen auf, damit sich hier zahlreiche Vogelarten niederlassen können, denn er verfügt über große Wasserflächen mit seichtem Wasser, es gibt verschiedene Arten von Wasservegetation: Binsendickicht, Wiesen, Röhricht und Formationen aus Tamujos (Securinega tinctoria), Eschen und Weiden, umgeben von Steineichen-Dehesas und großen Trocken- und Bewässerungsfeldanbauten. Zudem hat die Confederación Hidrográfica (Wasserwirtschaftsamt) des Guadiana zahlreiche Maßnahmen ergriffen, um Vögel anzulocken : Es wurden künstliche Inseln, Teiche und Tümpel, Dämme, Wehre etc. angelegt und Lebensraumverbesserungen vorgenommen.
Während der Brutperiode seien die Populationen von Kolonievögeln hervorzuheben , die auf den Inseln brüten, darunter auch bedeutende Populationen von Rotflügel-Brachschwalben, Lach-, Zwergseeschwalben und Stelzenläufern. Auch andere Wasservögel brüten hier, wie beispielsweise Stock-, Schnatterenten, Blässhühner, Zwerg-, Haubentaucher und Lachmöwen. Es wurde berichtet, dass auch Weißbart- und Trauerseeschwalben sich hier fortpflanzen. Während des Vogelzugs nach der Paarungszeit leben hier zahlreiche Vogelarten und große Ansammlungen von Vögeln. Herauszustellen seien besonders die Watvögel, man kann Alpen-, Zwerg-, Sichelstrandläufer, Knutts, Sandregenpfeifer, Rot-, Grünschenkel, Dunkle Wasserläufer, Kiebitzregenpfeifer, Steinwälzer, Bruchwasserläufer oder Pfuhlschnepfen antreffen. In den Sommermonaten sind die Ansammlungen von Weißstörchen an den Ufern besonders beeindruckend, mit mehr als 500 Exemplaren. Der Stausee gilt als eine der wichtigsten Zonen zum Überwintern und für den Vogelzug der Löffler, die auch schon in dem Stausee gebrütet haben.
Im Winter sind die Populationen von Entenvögeln (Stock-, Spieß-, Pfeif-, Schnatter-, Löffel-, Tafel-, Krickenten, Graugänse) mit mehr als 10.000 Individuen, die Ansammlungen von Herings- und Lachmöwen, wie auch eine stabile Präsenz einer überwinternden Kolonie von Kranichen mit mehr als 1.500 Vögeln besonders erwähnenswert, deren Schlafplätze an den Stauseeufern liegen. In den Trockenfeldanbauten und den Dehesas der Umgebung des Stausees kann man ebenfalls sehr interessante Vogelarten beobachten (Greif-, Steppenvögel), und zudem wird empfohlen, an den zahlreichen kleinen Beständen von Kermeseichen, Myrtensträuchern und Wilden Ölbäumen anzuhalten, denn sie beherbergen in der Regel interessante Sperlingsvögel (Weißbart-, Orpheusgrasmücke, Orpheusspötter, Trauersteinschmätzer oder Heckensänger).
Phänologie
Jede Jahreszeit ist empfehlenswert, aber man sollte beachten, dass die Arten, auf die wir treffen werden, von Zeitpunkt zu Zeitpunkt unseres Besuchs unterschiedlich sind. Im Gegensatz zu anderen Orten sind die Sommermonate sehr interessant für die Vogelbeobachtung.
Andere ökologische und kulturelle Güter
Mündung des Flusses Río Aljucén.Wenn man der EX-209 in Richtung Mérida folgt und durch die Ortschaft Esparragalejo kommt, finden wir den Lauf des Flusses Río Aljucén vor, einen äußerst empfehlenswerten Ort für die Vögelbeobachtung (Rallenreiher, Purpurhühner und Purpurreiher). Hier gibt es auch eine Beobachtungshütte.
Dolmen von Lácara. Nördlich des Stausees Embalse de Los Canchales befindet sich diese interessante und große Gemeinschaftsgrabstätte, die hervorragend erhalten ist und aus der Kupferzeit stammt. Man erreicht sie über die Landstraße EX-214 ab La Nava de Santiago nach Aljucén.